Sulcus-ulnaris Syndrom (SUS)

(auch als Ellenrinnensyndrom, Kubitaltunnelsyndrom oder kubitales Ulnariskompressionssyndrom (KUKS) bezeichnet)

Es handelt sich um eine chronische Druckschädigung des Ellennervens (Nervus ulnaris) auf Höhe des Ellenbogens mit sensiblen und motorischen Ausfallserscheinungen bzw. Schmerzen. Es ist das zweithäufigste Nerven-kompressionsyndrom an der oberen Extremität nach dem Karpaltunnelsyndrom. In der Regel tritt es idiopathisch, also ohne auslösende Ursache auf. Es kann aber auch Folge eines Unfalles, einer Arthrose oder einer umschriebenen Raumforderung im Verlauf des Nervens sein.

Symptome sind Schmerzen, Gefühlsstörungen (an Ringfinger, Kleinfinger und der kleinfingerseitigen Handkante) sowie eine Kraftminderung der Hand bzw. Störungen der Feinmotorik. Der Nachweis eines SUS erfolgt vor allem durch die klinische Untersuchung sowie die Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit beim Neurologen. Eine weitere Darstellung des Nervens ist durch Ultraschall oder ein MRT möglich, aber nur bei Unklarheiten oder speziellen zusätzlichen Fragestellungen erforderlich.

Leichtere Erkrankungen mit kurzfristigen Verläufen und ohne eindeutige sensible oder motorische Ausfälle können konservativ mit Verlaufskontrollen und ggf. Ruhigstellung in einer Lagerungsschiene behandelt werden.

Bei eindeutigen Ausfällen sollte eine operative Behandlung erfolgen. Dabei wird über einen bogenförmigen Hautschnitt an der Innenseite des Ellenbogens der Nerv freigelegt und so vom Druck befreit. Weitere Maßnahmen sind in der Regel nicht erforderlich. Über einen längeren Zeitraum nach dem Eingriff bilden sich die Symptome dann mit höher Wahrscheinlichkeit wieder zurück. Dies kann bis zu 6 Monaten dauern.

S3-Leitlinie (AWMF 005/009) von 11/2017.